Deutscher Soldatenfriedhof


Klerkenstraat 86A - Langemark

Der "Deutsche Soldatenfriedhof" in der Langemark ist besonders bewegend durch die Kraft der Einfachheit. Hinter dem monumentalen Tor aus rosa Weserberg-Sandstein liegen mehr als 44.000 Deutsche begraben, davon fast 25.000 in einem Massengrab. Mehr als 3.000 Studenten-Freiwillige vom 22. bis 27. Reservekorps fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Sie starben im Oktober und November 1914 bei wiederholten Angriffen in der ersten Schlacht von Ypern. Wegen der großen Zahl von Studenten unter diesen Freiwilligen erhielt der Friedhof den Namen "Studentenfriedhof".

Das Pförtnerhaus

Am Eingang befindet sich ein schweres Torgebäude, das an einen Bunker erinnert. Er wurde in rotem Sandstein aus der Weser/Vesdre gebaut und sollte den Übergang vom Alltagsleben zum Friedhof selbst schaffen und dennoch etwas Distanz schaffen.
Das Pförtnerhaus verfügt über drei Räume: den zentralen Durchgang und zwei Nebenräume.
Der Ein- und Ausgang und die Eingänge zu den beiden Nebenräumen können mit schweren, handgefertigten Toren verschlossen werden.
Die Wände und die Decke des zentralen Ganges sind mit Mosaiksteinen, die Seitenräume mit Eichenholz verkleidet.
Die Eichentafeln des "Ehrenraums" auf der rechten Seite zeigen die Namen der 6313 identifizierten Opfer des ursprünglichen Friedhofs (unterster Teil).
Um den Friedhof herum befindet sich eine niedrige, breite Zaunmauer, die aus derselben Art von Stein wie das Torhaus besteht. An der Straßenseite wachsen Kopfweiden (als Ehrengarde) und der rechte Teil um das ehemalige Mohnfeld (jetzt mit Begräbnissen aus der Mitte der 1950er Jahre) ist von einem breiten Graben umgeben, der an die Überschwemmung der Eisenfront erinnert.

Das Kammeradengrab

Da der deutsche Soldatenfriedhof von Langemark am meisten Platz bot, wurden in der Zeit von 1956-1958 alle nicht identifizierten Ausgrabungen aus Belgien hier in einem 'Kammeradengrab' untergebracht. Hinter der damaligen Trennmauer wurden 366 Gräber verlegt, um Platz für das Riesengrab zu schaffen. Fast 25.000 sterbliche Überreste wurden hier begraben.

Vor dem Grab liegen die Wappen von 8 belgischen Provinzen (Ost- und Westflandern erhielt den Namen Flandern; Brabant war noch nicht in Flämisch und Wallonisch Brabant geteilt).

In der Mitte zwischen den 8 Wappen befindet sich ein bronzener Eichenkranz mit den Worten "Ich habe dich bei deinem namen gerufen, du bisst mein" aus dem Propheten Jesaja (43,1).

Um das Massengrab herum befinden sich Blöcke mit 68 Bronzetafeln, die die Namen von 17342 nicht identifizierten Personen tragen, von denen es aufgrund von Archivforschungen fast sicher ist, dass sie in diesem Massengrab bestattet wurden. Die Namen sind alphabetisch geordnet, beginnend bei Tafel 1 (links in Bezug auf das Massengrab), dann im Uhrzeigersinn entlang der Innenseite der Blöcke bis Tafel 34, dann weiter gegen den Uhrzeigersinn von der Rückseite von Tafel 34 entlang der Außenseite.

Krieger's Skulpturengruppe

Die Skulpturengruppe des Professors an der Akademie der Bildenden Künste in München Emil Krieger stand ursprünglich an der ehemaligen Trennwand zwischen Massengrab und Eingangsgebäude. Vier trauernde Soldaten wurden dargestellt, die mit dem Rücken an der Wand hinter dem Massengrab standen. Auf diese Weise mussten die Statuen aus der Ferne betrachtet werden. Die Bilder wurden sehr nüchtern ausgeführt. Das Ganze musste zum Nachdenken anregen.

Im Jahr 1984 wurde die Statuengruppe an die äußerste Seite des Friedhofs verlegt.

49 Gedenksteine auf der Hindenburglinie Langemark-Geluveld

Auf dem höher gelegenen Teil des Friedhofs befinden sich drei restaurierte deutsche Betonunterkünfte, teilweise oberirdisch mit den Eingängen zur deutschen Linie (Norden). Um diese Verteidigungslinie (Hindenburglinie Langemark-Geluveld) noch stärker zu betonen, wurden die Bunker mit großen Betonblöcken verbunden, vor denen ein Granitblock mit den Namen der Armee- und Studentenverbände steht, die in den 1930er Jahren an der Einrichtung des ursprünglichen Friedhofs mitgewirkt haben.

Der Empfangsstelle

Die neue Stätte neben dem Friedhof stellt das Leben des Soldaten in den ersten Kriegsmonaten und den Rückzug der Bevölkerung, den Schrecken der ersten Gasangriffe im April 1915 sowie die Entstehung und Entwicklung dieses Friedhofs dar. Der Evakuierungsort ist ein schwarzer Tunnel von 25 m Länge und 3 m Breite. Auf der linken Seite zeigen 7 Bildschirme die Geschichte dieser gedämpften Stätte. Auf der rechten Seite gibt es 3 Gucklöcher, so dass der Friedhof vom dunklen Tunnel aus gesehen werden kann. Die nüchterne Gestaltung des Friedhofs, kombiniert mit authentischem und neuem Bildmaterial, bietet ein einzigartiges Erlebnis !

Der Friedhof und der Empfangspavillon sind jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang frei zugänglich.

Ein Bildungspaket für Grund- oder weiterführende Schulen kann beim Fremdenverkehrsamt erworben werden.

Siehe auch die folgende App :

- für Android:

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.shoutrlabs.shoutrboxxapp.volksbund 

- für iOS:

https://itunes.apple.com/de/app/digitaler-friedhof/id1039690990?mt=8